Körperpsychotherapie

'Was der Geist vergessen hat, hat der Körper nicht vergessen……dankenswerterweise.'

Sigmund Freud

 

'Der Körper ist der Strand vom Meer des Seins'

Sufi-Weisheit

Auf der Grundlage eines tiefenpsychologischen Verständnisses sehe ich Körper-erleben und Körperlichkeit als von der eigenen Lebensgeschichte und damit vor allem von menschlichen Beziehungserfahrungen geprägt. Beginnend bei den ersten Beziehungserfahrungen des Ungeborenen bzw. Säuglings über alle Entwicklungsstufen des Kindes bis ins Erwachsenenalter hinein sind diese Erfahrungen auch Teil des körperlich-vegetativen Gedächtnis eines Menschen. Diese Erfahrungen sind weitgehend unbewusst und können beispielsweise als Körperhaltung und –sprache, als typische Mimik und Gestik oder aber auch als Bereitschaft körperlichen Reagierens sichtbar werden.


In der Beschäftigung mit dem Körper können diese früheren Erfahrungsebenen angesprochen werden und sich im aktuellen Fühlen und Handeln ausdrücken und bewusst werden. Das zeigt sich symptomatisch auf psychischer und körperlicher Ebene, wobei manchmal die körperlichen, manchmal eher die psychischen Phänomene im Vordergrund stehen können. Folgende bekannte psychosomatische Redensarten zeigen sehr plastisch die Verbindung zwischen Gefühl, situativer Bedingung und Art und Weise körperlichen Reagierens : Mir bleibt die Luft weg; meiner Wut Luft machen; ich habe die Nase voll; ich nehme mir das zu Herzen; ich habe Schiss davor; das hängt mir zum Hals raus; das kann ich nicht verdauen, ich beiße die Zähne zusammen, ich halse mir zuviel auf usw. Die Redewendungen lassen das mögliche Verständnis für das Zusammenwirken körperlicher und seelischer Prozesse erkennen.


Die Erkenntnis, dass psychogene Störungen vor allem auf Störungen in den Beziehungen zu wichtigen Personen bzw. frühen Kindheitserfahrungen zurückzuführen sind, gibt der sich entwickelnden Beziehung zwischen Therapeutin und Klientin eine große therapeutische und diagnostische Bedeutung. Das Bewusstwerden und Wiedererleben schmerz- und konflikthafter Erfahrungen der Kindheit kann eingebettet in eine positiv erlebte Beziehung zu anderen Antworten und Reifungsschritten führen. Im heilsamen Raum einer als fördernd und verlässlich erlebten therapeutischen Beziehung kann das bislang Unbewusste auftauchen, dem Bewusstsein zugänglicher werden und sich in der Durcharbeitung neu organisieren. 

Die körperorientierte Psychotherapie  verfügt  über ein breites Anwendungsspektrum körperpsychotherapeutischer Verfahren. Das Beziehungserleben und das Gespräch zwischen mir und meinen Klient:innen machen in der Regel den roten Faden aus, der sich durch den therapeutischen Prozess zieht. In diesen Prozess beziehe ich je nach Indikation und individueller Situation die Körperorientierung ein. Das mögen Anregungen und Raum für Körperwahrnehmung, für eine Art freies Assoziieren auf Körperebene, für Bewegung, für szenisches Handeln oder emotionalen Ausdruck sein.

Oder wir nutzen strukturierte Massagen (v.a. aus der Biodynamik) oder direkte Körperbehandlungen bzw. – übungen , die verändernd auf einschränkende Atmungsmuster und Muskelstruktur einwirken. Körperempfindungen, Bewegungen, Gefühle, Bilder, Träume, Verhaltensweisen und Gedanken, die unwillkürlich auftauchen, geben dem Prozess oft seine Richtung. Wichtige und stabilisierende Elemente sind dabei Grenzen, Erdung, Zentrierung und das Wahrnehmen und Finden von Ressourcen sowohl auf körperlicher als auch psychischer Ebene.

Traumatherapie

 

Es gibt viel Trauriges in der Welt und viel Schönes. Manchmal scheint das Traurige mehr Gewalt zu haben, als man ertragen kann, dann stärkt sich indessen leise das Schöne und berührt wieder unsere Seele.

Hugo von Hofmannsthal

 

Ich arbeite mit einem körperorientierten und phasenspezifischen Ansatz , in dem ich  verschiedene traumatherapeutische Verfahren (u.a. Somatic Experiencing, EMDR, Arbeit mit Imagination, Ego-States und das Wissen um dissoziative Prozesse) integriere und dessen Interventionen den unterschiedlichen Zielen der drei Phasen einer Traumatherapie entsprechen: Stabilisierung, Konfrontation und Verarbeitung.

Aus den mit der traumatischen Erfahrung verbundenen Erregungsmustern können sich vielfältige Symptome entwickeln, die dem traumatischen Geschehen u. U. nicht mehr zugeordnet werden können. In diesen Symptomen (z.B. Ängste, Übererregbarkeit, Depression, Bindungsunfähigkeit, dissoziatives Geschehen, chronische Schmerzen u.v.m.) wird sozusagen die Erinnerung an den erlebten Schrecken mit seiner immensen Erregung aufbewahrt, oft verbunden mit der Überzeugung, nichts dagegen machen zu können. 

Sich in der Therapie dem Körper wieder zuzuwenden, der die traumatischen Erinnerungen trägt, kann daher beunruhigend oder noch nicht möglich sein und geschieht nur auf besonders schonende und ressourcenorientierte Weise .

 

Im Institut für Körperpsychotherapie biete ich im Rahmen der Fortbildung „Der Körper in der Psychotherapie„ Körper-und traumaorientierte Supervision an.

Praxis für körperorientierte Psychotherapie und Traumatherapie

 

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